Waldbrandgefahr auch im Kreis Höxter



Die Gefahr eines Waldbrands im Kreis Höxter ist zur Zeit extrem hoch“, warnt Kreisbrandmeister Johannes Kunstein. Die Wehrführer sind in erhöhter Alarmbereitschaft. „Sie sollten sich mit den Feuerwehrkräften vor Ort auf mögliche Einsätze vorbereiten“, erklärt der Kreisbrandmeister. Notwendig sind Kontrollfahrten auf allen wichtigen Verbindungs- und Waldwegen, weil umgestürzte Bäume auf Zufahrtswegen das Ausrücken der Wehren erheblich behindern könnten.

 „Schon eine achtlos aus dem Autofenster geworfene, brennende Zigarette kann einen großflächigen Waldbrand auslösen“, bekräftigt Jürgen Ditter, Abteilungsleiter für Bevölkerungsschutz, die Notwendigkeit zur erhöhten Wachsamkeit. Das Löschen eines Waldbrands ist für die Feuerwehr eine gewaltige Herausforderung. Waldbrände sind großflächig, meist gemeindeübergreifend und gefährlich für die Wehrkräfte. Ein großes Problem ist die Wasserversorgung. In der Regel muss das Wasser mit Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr ständig angefahren werden.

Die Bezirksregierung Detmold hat Überwachungsflüge angeordnet, um mögliche Brandherde frühzeitig erkennen zu können. Der Kreis Höxter steht mit den übergeordneten Behörden im engsten Kontakt, so dass schnelles Eingreifen jederzeit möglich ist. Auch die Bundeswehrsoldaten in der General-Weber-Kaserne halten sich im Zuge der zivil-militärischen Zusammenarbeit bereit, um im Fall einer Anforderung umgehend Hilfe zu leisten.

Die Waldbrandgefahr wird auf einer Skala von 1 bis 5 dargestellt. Das Kulturland Kreis Höxter zählt zu den waldreichsten Kreisen in Nordrhein-Westfalen. Zur Zeit herrscht hier die zweithöchste Warnstufe 4. „Dafür gibt es fünf Gründe“, erläutert Helmut Birkenfeld vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Forstamt Bad Driburg. „Die lang anhaltende Trockenheit, die für April ungewöhnlich hohen Temperaturen, das für die nächsten Tage vorhergesagte sonnige Wetter, das ausgetrocknete Gras und Unterholz im Wald und die durch den Sturm Kyrill umgestürzten Bäume und abgebrochenen Äste erhöhen das Risiko.“ Nahrung für Feuer liefert vor allem das trockene Unterholz. Waldbrände entstehen in Bodennähe und breiten sich in die Fläche und in die Höhe aus.

Die Verantwortlichen von Feuerwehr, Kreisverwaltung und Forst bitten die Bürgerinnen und Bürgerinnen des Kreises dringend um Mithilfe bei der Verhinderung von Waldbränden. Sorgen bereitet ihnen vor allem der 1. Mai als beliebter Ausflugstag, an dem viele Menschen im Wald unterwegs sind. Für den Aufenthalt in der Natur und das Grillvergnügen bei sommerlichen Temperaturen geben sie folgende Sicherheitshinweise:
  • Rauchentwicklungen oder Brände sofort über den Notruf 112 melden.
  • In Wäldern herrscht absolutes Verbot für offenes Feuer, auch für das Grillen.
  • In Wäldern ist es verboten zu rauchen.
  • Aus Autofenstern dürfen auf keinen Fall brennende Zigaretten geworfen werfen.
  • In der Natur, in Wäldern, auf Feldern, Wiesen und Wegen dürfen keine Flaschen weggeworfen werden oder Glasscherben liegen bleiben. Scherben und Flaschen wirken wie ein Brennglas und können ein Feuer entzünden.
  • Zufahrten zu Wäldern, Mooren und Heideflächen sind freizuhalten. Sie sind wichtige Rettungswege im Notfall.
  • Auch Feuerwehrzufahrten zu Löschteichen müssen frei gehalten werden.

Im Falle eines Brandes im Wald:

  • Bei kleinen Bränden sollten sofort Löschversuche unternommen werden, sofern dadurch keine Menschen in Gefahr geraten. Die Feuerwehr sollte in jedem Fall zur Nachkontrolle gerufen werden.
  • Im Wald - wenn möglich - ein eingeschaltetes Mobiltelefon mitführen!
  • Im Falle eines Notrufes möglichst genaue Angaben zum eigenen Standort machen!
  • Bei Auftreten einer Rauchentwicklung oder im Falle eines Waldbrandes, das Waldgebiet sofort und auf dem kürzesten Wege verlassen!
  • Straßen und Wege für Einsatzfahrzeuge freihalten!
  • Auf Lautsprecherdurchsagen von Feuerwehr oder Polizei achten!

Alle Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, eine Rauchentwicklung oder einen Brand sofort über die Notrufnummer der Feuerwehr 112 zu melden.

Hier finden Sie weitere Informationen zur aktuellen Warnlage.

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